Halbzeit. Wie schnell ist nur die Zeit vergangen. Nun ist schon wieder Halbzeit. Halbzeit als Karenzpapa. Aber jetzt mal von Anfang an….
Endlich ist es soweit, 2 Monate die ich für meine Kinder, meine Frau und meine Garage habe. Für mich ist das etwas besonderes, ich habe mich schon sehr auf diese Zeit gefreut. Es ist meine zweite Karenz, auch bei Lina war ich daheim, allerdings hatten wir da noch kein Haus, sondern lebten in einer kleinen Wohnung. Ich war jetzt also sehr gespannt wie es so wird, daheim mit 2 Kindern, 2 Hunden und Haus.
Begonnen hat alles mit einem Kurztrip nach Caorle (mehr dazu findet ihr hier) , das hatte sein müssen um richtig entspannt in meine neue Aufgabe zu starten.
Danach ging es für Lina richtig los mit dem Kindergarten. Sie hatte sich schon sehr auf diese neue Zeit gefreut, somit gab es keine großen, nennenswerten Schwierigkeiten. Klar war alles neu und sie wollte anfangs nicht im Kindergarten rasten, aber das hat sich mittlerweile gelegt und sie freut sich jeden Tag aufs Neue. Sie hat schnell Anschluss gefunden und Freunde kennengelernt.
In der zweiten Woche hieß es für mich auf geht’s zur nächsten Eingewöhnung, denn ich startete mit Xavi in der Krabbelstube. Die ersten Male blieb ich bei ihm in der Gruppe. Dann fingen wir langsam an uns voneinander zu verabschieden und er durfte alleine bei den Kindern bleiben. Ich fragte mich:
Wie wird er das schaffen?
Wie werde ICH das schaffen?
Anfangs gab es ein paar Tränen, aber mittlerweile rennt er auf seine Ladies zu und kann es kaum noch erwarten los zu legen. Er hat alle bereits mit seinem Grinsen um den Finger gewickelt. Falls er doch einmal traurig ist, holt er sich einen Drücker von seinen Ladies und dann geht’s aber auch schon wieder weiter in die Spielecke.
Ich ging anfangs in mein Lieblingskaffeehaus das Korbelius (erstklassiger Kaffee, spitzenmäßige hausgemachte Mehlspeisen und nette Bedienung) und lenkte mich mit Nonsens gefüllten Tageszeitungen ab…Mir wird diese Zeit sehr fehlen…..
Nun ist Xavi bereits ganz normal in der Krabbelstube. Dass heißt, ich bin mittlerweile morgens ziemlich gestresst. Meist sieht unser Start in den Tag wie folgt aus:
6.00 Uhr Tagwache. Vera ist dann meistens gleich einmal weg.
6.15 Uhr Anziehen (was halbwegs zusammen passt…sonst krieg ich schimpf – manchmal richten die Mädels das Gewand schon am Vorabend her, das erspart mir einiges an Kopfzerbrechen)
6.30Uhr Frühstücken / Jause richten, Wickeltasche richten
7.00 Uhr Zähne putzen / Frisur machen (ich kann mittlerweile sogar schon Zöpfe flechten 🙂
7.15 Uhr richtige Jacken und Schuhe und Hauben aussuchen, die bestenfalls zum restlichen Outfit passen (sonst krieg ich schimpf…was bei der Jahreszeit nicht so einfach ist)….aber das kennt ihr ja alle.
Danach geht’s mit Lina in den Kindergarten und dann zu Xavi in die Krabbelstube.
Ab 8.30 Uhr habe ich dann zwischen drei und vier Stunden (manchmal auch schon etwas länger) Zeit bis ich Xavi wieder holen darf. Das heißt, ich fahre nach Hause und bin dann mal in der Garage ein bisschen zangeln. Um die Zeit sinnvoll zu nützen, hab ich angefangen einen VW Bulli zu restaurieren. (ich hab Lina ja versprochen, nächstes Jahr damit zu fahren, aber das ist eine andere Geschichte…)
Fazit vom ersten Monat:
Lina hat Schnupfen, Ohren weh und irgendwie Husten….ich bin mir keiner Schuld bewusst.
Xavi hat auch Schnupfen ….ich bin mir auch hier keiner Schuld bewusst.
Es war ein super Monat mit meinen zwei Lausern und ich freue mich schon aufs die nächste Halbzeit. Ich glaube alles ganz gut gemanagt zu haben. Ich wurde sogar ein paar Mal gelobt für meine Qualitäten als Hausmann. Daran könnte ich mich wirklich gewöhnen (an das Lob und die Aufgabe). Immerhin wir leben noch und das Haus steht auch noch.
Schade das es nur noch ein Monat ist, aber diesen Monat werde ich noch richtig geniessen. Das könnt ihr mir glauben.
Bis bald im Haus No.6
euer Roman